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Die 49-Euro-Verkehrswende

Photo by Samson Katt: https://www.pexels.com/photo/focused-asian-couple-buying-ticket-on-station-5226505/

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Samson Katt

Wir bei Today´s Day – einem Projekt von netkiosk.digital – lieben Apps. Die Deutsche Bahn und weitere Anbieter des öffentlichen Nahverkehrs sehen das ganz ähnlich. Bei ihnen geht es in diesem Kontext um die digitale Abbildung eines Fahrscheines, der ab Mai vermutlich millionenfach erworben werden wird: Das 49-Euro-Ticket.

Dieses gilt dann im öffentlichen Personennahverkehr und kann für Fahrten mit Bahn-Regionalverbindungen, Straßenbahnen, Bussen, U-, Stadt- und S-Bahnen genutzt werden. Nicht reisen wird man damit im Fernverkehr können, die schicken automatischen Türen des ICE, EC oder IC bleiben somit für 49-Euro-Ticket-Besitzer verschlossen.

Wie kommt man nun an den begehrten und günstigen Monatsfahrschein? Ausgedruckte Varianten wird es vorübergehend geben, langfristig hat man die Wahl zwischen einer Chipkarte oder der App. Und man muss ein Abo abschließen, dieses allerdings ist monatlich kündbar, was das Angebot flexibel nutzbar macht.

Zurück zur Applikation. Sie trägt die Bezeichnung „Dein Deutschlandticket“, zu finden in dem App-Store Ihrer Wahl. Dort kann man das Programm herunterladen und die Fahrkarte jetzt schon vorbestellen. Die App ist verbunden mit E-Scooter- und Bikesharing-Angeboten, es besteht folglich alsbald die Möglichkeit, den umweltfreundlichen Anschluss an die Bus- oder Bahnreise direkt mit zu buchen. Darüber hinaus soll das Programm nach und nach erweitert werden bis hin zur Bestellmöglichkeit für einen Fernverkehrsfahrschein.

Was man über das Ticket noch wissen sollte? Wie bei jeder Fahrkarte ist es auch hier möglich, Kinder unter 6 Jahren kostenlos mitzunehmen. Zudem hat man geplant, das 49-Euro-Ticket mit Job-Tickets zu verknüpfen. Darüber hinaus gibt es viele regionale, ergänzende Angebote, von denen wir sicher in den nächsten Wochen und bis zum Start im Mai erfahren werden. So soll es zum Beispiel in Niedersachsen einen landesweit gültigen Fahrschein für Schüler:Innen, Auszubildende oder Freiwilligendienstleistende für 29 Euro geben.

Das 49-Euro-Ticket, das es wahrscheinlich ohne den großen Erfolg seines 9-Euro-Vorgängers nie gegeben hätte, mit ihm könnten wir vielleicht ein Stück Weg auf der Strecke in Richtung der dringend notwendigen und viel zitierten Verkehrswende zurücklegen. Davon ausgehend, dass der Bundesrat zu dem Projekt am 31. März seine noch notwendige Zustimmung geben wird, kann es dann im Mai losgehen. Die Finanzierung ist für zwei Jahre durch Bund und Länder gesichert, was einen gemeinsamen Zuschuss von 3 Milliarden Euro bedeutet. Gut angelegtes Geld, wenn sich ein Teil der Ticket-Nutzer dafür begeistern kann, langfristig häufiger eine Alternative zum eigenen Auto zu wählen. Und die Applikation? Sie macht den Umstieg auf den ÖPNV einfacher und ist für alle, die ein Smartphone besitzen, unmittelbar verfügbar. Bus und Bahn warten auf also Sie in allernächster Nähe, in Ihrem Appstore.