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Wo Meinungen aufeinander treffen

Das ist der Gipfel!

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Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

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Ganz oben auf der Agenda stehen diese Themen: Überwindung von Rückständen bei der Digitalisierung und Behebung des gravierenden Mangels an Lehrkräften. Aber es gibt noch mehr zu tun. Heute beginnt in Berlin ein zweitägiger Gipfel, ein Bildungsgipfel. Dazu hat die zuständige Ministerin Bettina Stark-Watzinger eingeladen. Es treffen sich Experten und Fachleute, leider haben aber nur zwei von sechszehn der zuständigen Minister aus den Bundesländern ihr Kommen zugesagt.  Das macht – da Bildung vornehmlich Ländersache ist – den Austausch und die Verständigung nicht einfacher.

Lehrer werden gesucht. Und die Länder werben schon eine Weile um sie. Sei es direkt, indem sie wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern dafür Werbekampagnen starten. Aus ihnen kann man entnehmen, dass das Pädagogendasein in dem Bundesland am Meer wunderschön ist und darüber hinaus, welche gut ausgestatteten Schulen einen erwarten. Auch Lebenszeitverbeamtung, gute Bezahlung oder mögliche Zuschläge bleiben nicht unerwähnt. Ein anderes Bundesland, ein vollkommen anderes Vorgehen, das auch für Irritation und Ärger sorgte: Im Februar lockte Bayern mit einer Umzugskostenpauschale und zusätzlich mit einer Regionalprämie von 3000 €, wenn man sich für eine Schule in einem weniger attraktiven Teil des Freistaates entscheidet. Mit einem solchen Vorgehen schafft man ggf. mehr Probleme als das man sie löst.

Zurück nach Berlin, wo heute Experten und die Bundesbildungsministerin aufeinandertreffen werden. Was konkret steht auf der Tagesordnung? Eine aus dem Gipfel hervorgehende Arbeitsgruppe wird die Aufgabe erhalten, Ideen für eine gelungenere Kooperation von Kommunen, Ländern und dem Bund in Sachen Bildung zu entwickeln. Die Umsetzung des Digitalpakts soll beschleunigt werden. Zudem werde Geld für die Renovierung und Instandhaltung von Gebäuden, wie zum Beispiel auch Turnhallen dringend benötigt. Wichtig sei es auch, die Lehrpläne zu überarbeiten um so kommende Generationen kompetenter und zukunftsfähiger zu machen. Dass der Lehrerberuf wieder attraktiv werden muss und dazu auch eine bessere Bezahlung gehört, ist in Berlin ebenso angekommen.

Das alles kostet Geld, viel Geld. Dazu passt sehr gut die Meldung vom gestrigen Vormittag. Die SPD-Chefin Saskia Esken – sie äußerte sich in einem Interview gegenüber der Rheinischen Post  – setzt sich für ein Sondervermögen Bildung ein, die Rede ist von 100 Millionen Euro. Damit sollen die notwendigen Investitionen und Ausgaben finanziert werden. Unterstützung erhält Esken von den Linken. Die Vorsitzende Wissler forderte unlängst, dass in Sachen Bildung jetzt mal richtig Geld in die Hand genommen werden muss.

Wenn wir hier in den letzten Wochen immer wieder dieses Thema behandelt haben, dann wurde eines doch klar: Es fehlt am Geld. Und deshalb kann an dieser Stelle nur nochmal erwähnt werden, was schon oft gesagt wurde: Wenn unser Land, unsere Gesellschaft zukunftsfähig werden soll, dann müssen wir für Schulen und Ausbildung Geld bereitstellen. Könnte man sich darauf einigen, wäre ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung getan. Was dann konkret mit den Finanzmitteln unternommen wird, wie man das Bildungswesen modernisiert, auf welche Art und Weise Inhalte anzupassen sind und vieles mehr, muss alsbald besprochen und entschieden werden. Wünschenswert wäre hier ein einheitliches Vorgehen, vielleicht sollte man alsbald ein Folgetreffen ins Auge fassen, dann mit allen Kultusministern.