netkiosk.digital

Wo Meinungen aufeinander treffen

Die Sache mit dem Wasser

Foto von Vlad Chețan: https://www.pexels.com/de-de/foto/wassertropfen-wallpaper-2695618/

Autor und Sprecher

avatar
Christian Spengler
avatar
Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

avatar
Thorsten A. Siefert

Foto von Vlad Chețan

Die jährlich wiederkehrenden Wetterextreme haben eines deutlich gemacht: Wir müssen uns heute und in Zukunft darauf einstellen, extrem heiße und trockene, dann sehr feuchte oder auch stürmische Perioden zu erleben. Als problematisch präsentieren sich die immer wieder kehrenden Dürrezeiten. Die Bundesländer Sachsen und Brandenburg sind besonders davon betroffen. Zeit also, sich Gedanken um unser Wasser, seine Reinhaltung sowie die Versorgung des Landes damit zu machen. Lange hatte man die sogenannte Nationale Wasserstrategie vorbereitet, die gestern vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Wie sehen einige der in diesem Paket enthaltenen Ansätze – insgesamt gibt es 80 davon – nun aus?

Wasserfernleitungen und Verbundnetze sollen helfen, Wasser dorthin zu bringen, wo es dringend gebraucht wird. Damit könnte die ungleiche Verteilung von Niederschlägen im Land nivelliert werden. Einige solcher Bauwerke gibt es übrigens bereits. Doch es ist noch mehr zu tun. Viele Flächen in unseren Städten sind versiegelt, sodass ein Einsickern von Niederschlägen in den Erdboden nicht möglich ist. Hier muss zurückgebaut werden.

Neben dem Problem der Knappheit gibt es Schwierigkeiten mit plötzlich niedergehenden Wassermassen, die Begriffe Starkregen und Überschwemmung, wir hören sie immer öfter in den Wetterberichten. Und gut erinnern wir uns noch an die Flut-katastrophe im Ahrtal. Aufgabe der Bundesländer soll es nun sein Warnkarten auf der Basis bisheriger extremer Regenfälle zu erstellen und in diesen Gebieten sodann die Bebauung zu unterbinden.

Ebenso im Fokus ist die Sauberkeit des Wassers. Problematisch sind die vielen Rückstände darin, wie zum Beispiel Mikroplastik oder Medikamentenreste. Hier erhofft sich Umweltministerin Lemke Unterstützung durch eine noch einzuführende EU-Richtlinie: Die Verantwortung für die Umweltschäden läge dann bei den Produzenten der Substanzen, die die Verschmutzung ausmachen. Besorgniserregend ist der Verbrauch von Wasser durch die Industrie, sei es nun zum Kühlen, Spülen, Reinigen oder Ähnlichem. Selbiges gilt für die Art und Weise sowie den Umfang der landwirtschaftlichen Nutzung. In diesen Bereichen werden Anpassungen erforderlich werden.

Zu wenig Wasser, zu viel Wasser. Wasser ist unsere Lebensgrundlage und unverzichtbar. Die Entwicklung und Festlegung einer Nationalen Strategie vor dem Hintergrund der bereits bestehenden Probleme und ohne Kenntnis dessen, was uns an Herausforderungen noch erwartet, scheint mehr als geboten. Im Gegensatz zu anderen übergreifenden Vorhaben manifestiert sich in dieser Angelegenheit der Eindruck, dass zwischen den unterschiedlichen Ressorts der Regierung Einigkeit bezüglich des Handlungsbedarfs und der notwendigen Maßnahmen zustande gekommen ist. Nach dem Kabinettsbeschluss von gestern sollte nun mit der Umsetzung begonnen werden.