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Verkehrsschlager

Foto von Jonas Horsch: https://www.pexels.com/de-de/foto/stadt-strasse-zug-verwischen-12789826/

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Jonas Horsch

Es ist ein unschlagbar gutes Angebot, das Deutschland-Ticket. Am 3. April begann der Vorverkauf und schon jetzt melden die Deutsche Bahn sowie viele Nahverkehrsverbünde eine mehr als beachtliche Nachfrage. Die DB allein, sie konnte in den ersten drei Tagen seit der Verfügbarkeit des Angebots 250.000 Tickets veräußern. Der Blick in die Regionen bestätigt diesen Trend, die Münchner Verkehrsgesellschaft meldete allein bis zum Mittag des 3. April 15.000 verkaufte Monatsfahrscheine, die Rheinbahn Düsseldorf bis zum Gründonnerstag 11.000.

Evelyn Palla ist DB-Regionalverkehrschefin. Sie geht davon aus, dass das große Interesse an der Fahrkarte bestehen bleiben wird und erwartet unter Einberechnung schon vorhandener Abos, die voraussichtlich in ein Deutschland-Ticket umgewidmet werden, in der Summe 17 Millionen Kunden für den begehrten Fahrschein allein bei der DB.

Bleiben wir bei der DB. In die Gesamtkalkulation hat Palla etwa 6 Millionen neue Abokunden eingerechnet. Die Erwartungshaltung derselben dämpft jetzt bereits Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer, der auf den enormen Sanierungsbedarf des Netzes hinweist und um Verständnis für zu erwartende Störungen durch Baustellen und Verspätungen wirbt, wie er tagesschau.de gegenüber erklärte. Immerhin liegt die Pünktlichkeitsquote im Nah- und Regionalverkehr bei 92,6 %.

Unerwähnt lassen sollte man allerdings nicht einige Schwierigkeiten. Diese hier gab es schon beim 9-Euro-Ticket und sie ist bei dem aktuellen Angebot erneut mit von der Partie: Bei der Bahn gilt der beliebte Fahrschein für Züge, die von DB-Regio betrieben werden. Allerdings verkehren auch Verbindungen des DB-Fernverkehrs, die auf bestimmten Strecken dem Nahverkehr zuzurechnen sind, wie golem.de berichtet. In solchen Zügen würde das Ticket ohne weiteres Zutun nicht akzeptiert werden können. Beim Vorläufer des aktuellen Fahrschein-Verkaufsschlagers hatte man dieses Problem durch Verhandlungen mit den Ländern gelöst. Darum bemüht man sich zurzeit erneut.

Und dann ist da noch die Episode mit der Üstra, dem großen ÖPNV-Betrieb in der niedersächsischen Landeshauptstadt und dem mit ihm verknüpften Nahverkehrsverbund GVH. Das EDV-System der beiden Anbieter wurde Opfer eines Hackerangriffs. In der Folge war das 49-Euro-Ticket nicht buchbar. Seit vergangenen Donnerstag gibt es allerdings einen Workaround: ein Link führt zurzeit von der Internetseite des Großraumverkehrs Hannover zu dem Online-Angebot des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen. Dort kann der Fahrschein dann geordert werden.

Zusammengefasst: Das Deutschland-Ticket, es startet durch und scheint bereits im Vorverkauf ein voller Erfolg zu sein. Es ist der Preis, der es für die Menschen im Land erschwinglich und damit attraktiv macht. Wo immer eine Nahverkehrs- oder Regional-verbindung verfügbar ist und eine Alternative zum Individualverkehr darstellt, wird sie jetzt stärker nachgefragt werden. Es ist nun am Bund das Netz zu sanieren und an der Bahn ein zuverlässiges und gutes Angebot zu unterhalten. Nur dann besteht eine Chance, dass aus der zweifellos guten Offerte ein langfristiger Erfolg wird.