netkiosk.digital

Wo Meinungen aufeinander treffen

Einmal Volltanken bitte

Foto von Wassim Chouak auf Unsplash

Autor und Sprecher

avatar
Christian Spengler
avatar
Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

avatar
Thorsten A. Siefert

Foto von Wassim Chouak auf Unsplash

Geht Ihnen das auch so? Sie fahren zur Kraftstoffnachfüllanlage und stellen sich immer wieder die Frage: links oder rechts? Wo bitte befindet sich noch die Tankklappe, zu welcher Seite der Säule muss ich mich hinbewegen? Ich finde es lästig darüber nachdenken zu müssen. Jedes Mal aufs Neue. Hat man die richtige Position für sein Fahrzeug gefunden, folgt der nächste Schritt des unvermeidbaren die Mobilität erhaltenden Vorgangs: Das Tanken selbst.

Das Öffnen der Befüllungsklappe, das Abschrauben des dahinterliegenden Deckels. Der muss dann eingehängt werden, es folgt der Griff zum Zapfventil, das Einführen desselben in den Tankstutzen, der Vorgang startet. Weites Zurücktreten vom Auto, denn es stinkt jetzt doch sehr, in meinem Fall nach Diesel. Ein Klack und nun vollzieht man die gleichen Handlungen in umgekehrter Reihenfolge. Was für ein lästiger und zeitraubender Vorgang. Bezahlen muss man dann auch noch. Können Sie sich eigentlich gut die Nummer Ihrer Tanksäule merken?

Wenn wir das Entrichten des fälligen Betrages nach der Befüllung des Fahrzeugs thematisieren, dann kommen wir in diesen Tagen nicht umhin, über die Preise für Kraftstoffe zu sprechen. Gefühlt sind diese gestiegen. Nicht nur gefühlt. Der ADAC hat sich die Kostenentwicklung in den letzten Wochen genauer angeschaut. Diesel ist in diesem Zeitraum um 15 Cent teurer geworden. Warum?

Erstaunlich, denn eigentlich ist dieser Kraftstoff günstiger als Benzin, 20 Cent weniger Steuern fallen pro Liter an. Das bildet sich aber nicht im Preisunterschied zu Super E10 ab, der beträgt nämlich nur noch 8 Cent. Was sind die Hintergründe dieser doch merklichen Annährung an die Kosten für Diesel und der damit verbundenen Verteuerung der für mein Fahrzeug notwendigen Antriebsflüssigkeit? Es scheint, als gäbe es zwei Hauptverantwortliche.

Zum einen ist da der Preis für Rohöl. Er ist aufgrund verminderter Fördermengen und einem Rückgang der Bestände dieser unverzichtbaren Flüssigkeit in den USA deutlich angestiegen. Zudem fehlen wichtige Importe aus Indien und dem Nahen Osten. Das wirkt sich noch einmal besonders auf den Dieselpreis aus. Und auch die einsetzende Heizölnachfrage wirkt hier verteuernd, zudem befinden wir uns noch in der Reisesaison.

Zum anderen ist da das schon seit längerem viel zu hohe Preisniveau. Günstiger kauft man Kraft-stoffe nur dann, wenn man seinen Besuch am Zapfhahn genau plant, um nicht mitten in das täglich sich mehrfach wiederholende Preiswettrennen der Mineralölkonzerne zu geraten.

Dass man den Einkauf des Treibstoffes an Autobahntankstellen versucht zu umgehen, versteht sich ja fast von selbst. Und jeder von uns kennt es, dass Fahren entlang tankstellenreicher Straßenzüge, um die aktuellen Preise zu vergleichen, auch das sollten wir tun. Schließlich: Auf die richtige Zeit kommt es an. Laut ADAC tankt man ab besten zwischen 21 und 22 Uhr, geeignet sei auch der Tagesabschnitt von 18 bis 19 Uhr.

Da die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern mitunter beachtlich sind und der Zeitpunkt des Kraftstoffeinkaufs so entscheidend ist, sollte man diesen Tipps Beachtung schenken. An dem inkommoden Charakter des Gesamtvorgangs des Tankens ändert das allerdings kaum etwas, macht ihn aber beim Bezahlen ein Stück weniger unangenehm.