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Wo Meinungen aufeinander treffen

ChatBots

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

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In den letzten Wochen in aller Munde: ChatGPT, ein Chatbot, der natürliche Sprache und Intelligenz soweit verknüpfen kann, dass ganze Essays entstehen, wenn man ihn nur danach fragt. Schwer dabei zu erkennen ist, ob die dann vorliegende Abhandlung das Ergebnis menschlicher oder künstlicher Intelligenz ist. Das führte dann doch, als die Botschaft von dieser technischen Errungenschaft schließlich in der Welt war, zu einem lauten Aufschrei, besonders auch im Bereich der Bildung. Wie soll denn nun erkennbar sein, ob Fritz K. sein Referat über Fürst Pückler höchstselbst verfasst hat? Bislang war das zumindest in der Schule kein Problem: War das Thema bekannt, kopierte der Schüler einfach einen Wikipedia-Artikel und das wundervolle Plagiat wurde als Eigenleistung präsentiert. Genauso einfach war der Nachweis der eben nicht vorhandenen geistigen Urheberschaft, denn wer sich wenig Mühe beim Fälschen gibt, sorgt auch dafür, dass das Beweisen dieses Vorgangs schnell erfolgen kann.

Nun ist alles anders, denn wie bereits gesagt: ChatGPT erzeugt überzeugend gute Texte und der Nachweis des Einsatzes eben dieses Hilfsmittels gestaltet sich schwierig. Prompt reagierte der Hersteller der Software, die Firma OPEN AI, und programmierte ein System, das helfen soll, Chat GPT als Autoren zu überführen. Der Erfolg dieses Enthüllungsprogrammes sei aber bislang eher mäßig, die Erkennungsquote noch zu gering.

Der Geist ist also aus der Flasche und macht keinerlei Anstalten alsbald dorthin zurückzukehren. Und wenn Chat GPT erst einmal Kenntnis von der feindlichen Erkennungssoftware aus eigenem Hause hat, wird er dann Gegenmaßnahmen einleiten?

Ein Geist im Übrigen reicht nicht. Google zieht nach und testet zurzeit seinen Chat-Bot „Brad“. Das ist auch unbedingt erforderlich, denn Mircosoft plant ChatGPT in seine Suchmaschine Bing zu integrieren. Da kann Google natürlich nicht zurückstehen. Das Wettrennen um die beste künstliche Intelligenz, die der Welt per Suchmaschine in denkbar einfachster Form zur Verfügung stehen soll, ist also eröffnet.

Da – wie bereits gesagt – Texte, die mit diesen Programmen erstellt wurden sich nicht von menschgemachten unterscheiden, ist die Sorge nicht unberechtigt, dass die künstlichen Intelligenzen ggf. sehr schnell und effizient Falschinformationen verbreiten, gerade wenn man die Integration in Suchmaschinen berücksichtigt. Die Chat-Bots als virtuelle Autoren hätten damit die Macht, Einfluss auf die reale Welt in ungeahntem Ausmaß zu nehmen, das sind schlechte und sehr reale Nachrichten.