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Gendern

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

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Ich bin bekennende Gender:In. Damit, so zeigt eine Umfrage von InfraTest Dimap, gehöre ich nicht zur Mehrheit der Deutschen, zwei Dritteln von ihnen ist das nicht so wichtig. Die Bedeutung des Genderns nimmt bei zunehmendem Alter ab. Und nur 16% der Deutschen finden Gendern überhaupt wichtig. Als Alternative wird von den Befragten die Doppelnennung genannt, sie wird von 50% der Umfrageteilnehmer:Innen genutzt. Keine Anhänger:Innen findet auch der Gender-Gap, also die Sprechpause vor der weiblichen Endung eines Wortes. Soweit die Untersuchungsergebnisse von InfraTest Dimap.

Warum bin und bleibe ich bekennende Gender:In? Grundsätzlich bietet unsere Sprache die Möglichkeit, bei Wörtern zwischen einer weiblichen und männlichen Form zu unterscheiden: der Bäcker, die Bäckerin – der Beamte, die Beamtin usw. Es ist die Bequemlichkeit und die Praktikabilität, die uns dazu verführt, uns auf nur eine Form, nämlich die Männliche, im alltäglichen Sprachgebrauch zu beschränken.

Darüber nachgedacht, dass damit 50 % der Bevölkerung sprachlich keine Berücksichtigung finden, haben wohl nur die wenigsten … Männer. Und Frauen haben leider gelernt, zu vieles eben einfach hinzunehmen. Umso mehr ist es längst Zeit, Wörter so zu gestalten, dass beide Geschlechter adäquat berücksichtigt werden. Und der Gender-Gap. Nun er scheint männlich zu sein und hilft eben diesem Teil der Menschheit sich im Sprechakt daran zu erinnern, dass sich etwas geändert hat. Das ist gut so.