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Wo Meinungen aufeinander treffen

Großartige Produkte, fantastischer Service

Fernbedienung wächst aus Blumentopf

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Christian Spengler

Nichts, was Sie nicht auch schon erlebt haben. Schon deshalb würde mich Ihre Geschichte zum heutigen Thema sehr interessieren. Ich bin sicher Sie haben mindestens eine, die Sie uns über die Audiokommentarfunktion der App von netkiosk.digital mitteilen können.

Worum geht es? Sie kennen die vollmundigen Versprechen aus der Werbung, den Produktbeschreibungen oder den Vorträgen nur schwer zu unterbrechender eloquenter Verkäufer. Das kann alles, alles und noch viel mehr. Garantiert. Zuverlässig, bewährt, immer einsatzbereit. Sollte eventuell mal etwas sein, dann hilft unser Rundum-Service sofort. Überzeugt? Sie klicken auf bestellen oder nicken freundlich und pieps sind einige hundert Euro von Ihrem Konto abgebucht. Egal, wenn nur die Hälfte des Versprochenen stimmt, dann war das sicher eine sehr gute Investition.

Beginnen wir bei Fernsehgeräten. Bei der großen Zahl derselben, die ich jedes Jahr erwerbe, ist es jetzt nicht erstaunlich, dass ich mitunter einen Apparat vor mir habe, der nicht richtig funktioniert: Ein schwarzer Fleck auf dem Bildschirm eines OLED-TV, plötzlich dröhnende Lautsprecher oder Softwareprobleme. In angemessener Zeit erhielt ich bislang immer Unterstützung und Hilfe, es gab keinen Grund sich zu beklagen. Und selbst wenn sich die Kommunikation mal ein wenig in die Länge zog, wurden die festgestellten Probleme immer gut gelöst.

Bislang. Unlängst ein neuer Fernseher für das Schlafzimmer, MiniLED, QLED, natürlich übernatürlich groß. Der funktioniert super. Wenn man ihn richtig steuern kann. Das allerdings hängt von der Laune der mitgelieferten Fernbedienung ab. Ja, sie reduziert dank Solarzellen meinen CO2-Fußabdruck, erhöht ihn aber gleichzeitig. Wie? Nun, was ich mit dem eigenwilligen Bedienteil auswähle, behagt ihm offenbar nicht. Sportlich ambitioniert werde ich durch Menüs geleitet, von deren Existenz ich bislang keine Kenntnis hatte. Dann plötzlich Stillstand. Nach einer kurzen Pause geht es entweder auf dem Bedienkarussell weiter oder man kann den TV ganz normal steuern, für eine gewisse Zeit zumindest. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig, nur meine Vorstellung von Fernsehunterhaltung ist eine andere als die des selbstbestimmt agierenden Solar-Zauberstabs.

Die Serviceerfahrung. Nachdem ich dank eines Tests mit einem baugleichen Steuerstab sicher war, dass das Problem wirklich von dem eigenwilligen Fernbedienungswunderwerk ausging, wendete ich mich an den Service des Herstellers. Ich führte vor etwa vier Wochen ein ausgesprochen nettes und kurzweiliges Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Hotline. Ergebnis: Austausch-Fernbedienung kommt. Nach zwei Wochen erinnerte ich daran. Der Service schrieb, dass man sich kümmern wolle. Zunächst müsse man den Vorgang nachvollziehen, dann wolle man weiterschauen. Einen Rückruf gab es diesmal nicht. Weitere zwei Wochen vergingen. Heute in der Frühe habe ich eine sehr kurze E-Mail verschickt mit der Frage, ob sich denn in der Sache noch etwas rühren werde. Ohne viele Worte. Anruf heute Nachmittag: Ein sehr netter Mitarbeiter erklärt mir: Die an mich versandte Fernbedienung ist von DHL nicht mehr auffindbar. Man startet einen neuen Versuch. Die Sache bleibt also spannend.

Nächstes Kapitel: Mein Wischroboter. Vor knapp zwei Jahren entschloss ich mich nach wirklich langem Überlegen eine Putzhilfe eines sehr renommierten Herstellers zu erwerben. Alles lief gut, bis ich feststellte, wie viel Strom das Gerät verbrauchte, wenn es in der Station parkte. Wie kam ich darauf? Zog man den Stecker, war der Akku vom reinen Nichtstun gestresst innerhalb weniger Stunden leer. Als lud sich der kleine Saubermann auf und auf und immer wieder auf. Kein Problem, es gibt ja die Möglichkeit, den Helfer nach einmaligem Befüllen des Akkus von seiner Basisstation zu entfernen und gänzlich zu deaktivieren bis zum nächsten Putzen.

Nein, so einfach geht das nicht. In regelmäßigen Abständen war der Roboter nuntotal orientierungslos. Statt mit dem Putzen zu beginnen, hüpfte er känguruartig herum, fuhr nervös gegen alle Möbel, gereinigt wurde nichts. Nach einem Reset war alles wieder normal. Bis zur nächsten oder übernächsten Woche. Es sei denn, ich versetzte das Gerät bis zum jeweils folgenden Einsatz nicht in den Tiefschlaf. Dann waren wir beide im Glück, er lud und entlud seinen Akku durchgehend, putzte aber auch. Ich wendete mich an den Service.

Kurz zusammengefasst: Wie konnte ich denn nur auf die Idee kommen, das Gerät zu deaktivieren. Es fehlte nur noch ein „Da sind Sie selbst schuld!“. Nach vielem Hin und Her las man – ohne mich zu fragen – das Logbuch des Roboters aus. Es sei doch alles in Ordnung. Ich wies darauf hin, dass die Putzhilfe wöchentlich betrieben wird und fragte, ob man nicht bemerkt habe, dass folglich eine Menge Einträge fehlten? Und ich schickte dem Hersteller Videos, auf denen das Gehoppel des technischen Wunderwerks zu betrachten war. Tja, so lautete die Antwort, ich müsse den Roboter nur permanent in der Station belassen, dann wäre ja alles gut. Letzter Stand: Ich teilte mit, dass ich das eben nicht wolle und es mein gutes Recht sei, den Apparat zwischen den Putzgängen zu deaktivieren. Wir – der Hersteller und ich – befinden uns weiterhin im Gespräch, Ausgang offen.

Und schließlich meine Freunde von Microsoft. Das Programm von netkiosk.digital wird ausschließlich auf Macs und Linux-Rechnern produziert. Aus guten Gründen. Sie funktionieren einfach, für Computer eine fast schon unglaubliche Eigenschaft. Wäre da nicht diese wunderbare Sendeautomation, die wir zurzeit zu Zwecken der Vorproduktion, zum Beispiel der Rückschau oder unseres Neulings TIM, benötigen. Diese Software läuft nur unter Windows. Also biss ich in den sauren Apfel und kaufte ein Windows-Gerät. Natürlich von Microsoft, es geht ja auch um Qualität und Haltbarkeit. Das 15-Zoll-Surface-Laptop 5, er funktionierte genau drei Wochen störungsfrei, dann begannen die Probleme. Die Funktionstasten für Lautstärke und Bildhelligkeit wollten nicht mehr sein, was sie sein sollten. Das Trackpad produzierte mal einen solchen, dann einen anderen Klick, so wie es ihm gefiel. Das alles hätte ich ja noch ertragen. Aber dann eröffnete sich mir eine unerwartete Geräuschperformance beim Öffnen und Schließens des Gerätes. Knarren und Schleifen. Von jetzt auf gleich. Ich erspare Ihnen die Beschreibung des Servicedialogsystems von Microsoft. Immerhin, ich erhielt einen Paketaufkleber. Das Surface Notebook, es ist mittlerweile auf der Reise gen Reparaturland. Nach drei Wochen des Betriebs. Ausgang offen und wie die Rückschau der aktuellen Woche und eine neue Folge von TIM entstehen sollen – ich weiß es noch nicht.

Aus dem Erzählten könnte man schließen: Produkte werden kurzlebiger und schlechter, trotz hoher Preise. Die vollmundigen Serviceversprechen der Hersteller werden nicht eingehalten. Kurz: Wir geben sehr viel aus und müssen uns dann wochenlang herumärgern, um das für unser Geld zu erhalten, wofür wir ursprünglich bezahlt hatten. Dies kostet Nerven und vor allem auch sehr viel Zeit. Vielleicht aber liege ich falsch und meine Erfahrungen sind singulärer Natur, weil ich eben so viel Technik konsumiere. Nutzen Sie gerne unsere Audiokommentarfunktion in der netkiosk.digital App und berichten Sie, was Sie so erlebt haben in der wundervollen Welt der perfekten und immer betriebsbereiten Produkte. Es wäre schön, von Ihnen zu hören.