Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
Foto von Leon Seibert auf Unsplash
Den ersten kleinen Alexa-Puk, die richtige Bezeichnung ist Echo-Dot, musste ich haben. Nach der Uhrzeit und dem Wetter fragen, Musik abspielen, alles über die eigene Stimme gesteuert, ein technisches Wunder. Die Zahl dieser Spracheingabesysteme erhöhte ich sukzessive. Haushaltsgeräte wurden danach ausgesucht, ob sie im W-Lan und mit dem Amazon-System kompatibel waren. Gleiches galt für Glühbirnen, Fernsehgeräte und weiteren Elektrokleinkram mehr.
Mit dem Wechsel zu dem aus der Perspektive des Datenschutzes diskreteren System HomeKit von Apple war auch klar, dass nur ein Teil meines Apparateparks damit interagieren würde. Da aber mein Verlangen nach einer Unterhaltung mit meinen Waschmaschinen im Keller ohnehin nicht so groß war und ein Start von 8 kg Buntem auch schneller mit einem Knopfdruck erledigt ist, fand ich das gar nicht so schlimm. Mein Haushalt ist heute nur noch bedingt smart. Dafür klingen die HomePods recht ordentlich und das Licht sowie andere Geräte anknipsen können sie bei Bedarf auch. Für Steuerung aller weiteren smarten Hausgenossen nutze ich die dazugehörige App, zum Beispiel für die Heizung, den Saugroboter, den selbstfahrenden Wischmopp. Das genügt mir.
Neuigkeiten und Trends aus diesem Bereich werden zurzeit auf der IFA in Berlin präsentiert. Das Thema SmartHome ist einer der inhaltlichen Schwerpunkte der Industrieleistungsschau. Und tatsächlich schätzen viele Menschen die Annehmlichkeit der Vernetzung und gekonnten Abstimmung ihres Geräte- und Beleuchtungsparks. Immerhin 44 % der über 16jährigen im Lande nutzen nach einer Erhebung des Branchenverbands Bitkom Smart-Home-Systeme. Das Wachstum über die letzten Jahre betrachtet kann allerdings eher als gemächlich beschrieben werden. Durchaus beliebt sind bei den Deutschen – neben der Licht- und Heizungssteuerung – die Saugroboter. Auch in diesem Jahr werden unterschiedlichste Modelle auf der Messe gezeigt.
Ein weiterer großer Trend: Solarstrom. Den stellt man selbst her. Ganz einfach, zum Beispiel mithilfe eines Balkonkraftwerkes. Die werden immer erschwinglicher und können helfen, zumindest einen Teil des Bedarfs eines kleinen Haushalts zu decken. Ein ebenso wichtiges Thema in diesem Zusammenhang: Die Speicherung selbsterzeugter Energie. Die Angebote beginnen bei mobilen Batteriesystemen, die im Paket mit entsprechenden Solarmodulen erworben werden können. Aber es geht natürlich auch größer, je nach Bedarf bieten unterschiedliche Hersteller skalierbare Energiespeicher. Der Trend entwickelt sich offenbar in Richtung vollständiger Ökosysteme, die von der Gewinnung, der anschließenden Speicherung und bis zur Verteilung des Stroms im gesamten Haushalt reichen.
Und Nachhaltigkeit – weiterhin in aller Munde – spielt auch eine große Rolle auf der Berliner Messe. Gezeigt werden unterschiedliche Haushaltsgeräte, die ihre stromsparenden Eigenschaften einen. Von knapp 20 bis hin zu 68 % sollen die neuen Öfen, Waschmaschinen und Trockner weniger an Energie benötigen. Dass Verbrauchern auch eine bessere Reparierbarkeit ihrer Haushaltshelfer wichtig ist, wird auf der IFA ebenfalls deutlich. So kann man dort in einer eigens eingerichteten Reparaturwerkstatt seinen defekten elektrischen Freuden – Smartphones hat man ausgenommen – vielleicht wieder neues Leben einhauchen lassen.
Die IFA schließt leider schon heute Abend ihre Pforten. Wenn Sie in Berlin oder in der Nähe sind, lohnt sich ganz sicher ein Besuch dort. Vielleicht klappt es ja noch.