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Offene Lehrstellen im Land

Photo by Sora Shimazaki: https://www.pexels.com/photo/ethnic-businessman-shaking-hand-of-applicant-in-office-5668859/

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Sora Shimazaki

Morgen geht es los. Oder am 1. September. Ein neues Ausbildungsjahr beginnt und damit vollzieht sich für viele junge Menschen, die bisher die Schule besuchten, der Übergang in  das Berufsleben. Doch nicht alle Absolventen des aktuellen Jahrgangs starten jetzt in die Lehre. Die Gründe sind mannigfaltig: Ein höherer Bildungsabschluss wird angestrebt, die Bereitschaft einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen ist nicht vorhanden, im Wunschberuf gibt es keine freien Stellen mehr oder das Abschlusszeugnis der Schule weist nicht das dafür erforderliche Notenprofil auf. Vielleicht ist jemand auch noch nicht für eine Ausbildung bereit.

All jene, die sich noch aktiv auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befinden, haben gute Chancen dabei erfolgreich zu sein: Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren im Juni noch 250.000 Lehrstellen unbesetzt. Die Zahl der potenziellen Bewerber hingegen war deutlich geringer. Das zeigte sich in den vergangenen Monaten auch dadurch, dass Unternehmen aktiv Werbung für die betriebliche Ausbildung betreiben mussten, da interessierter Nachwuchs schlichtweg fehlt.

Wer Verkäufer werden möchte, für den stehen die Chancen gut. Hier gab es Ende des letzten Monats noch annährend 40.000 Ausbildungsplätze, die unbesetzt waren. Auch in anderen Branchen kann man problemlos unterkommen: Aus den Bereichen Lagerwirtschaft, Metall, Bau und Fahrzeugführung werden noch freie Lehrstellen gemeldet. Und allein im Handwerk waren 36.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt.

Wer jetzt noch auf der Suche nach einer Lehre ist, sollte etwas finden können. Allerdings: Wenn die Qualifikation nicht ausreicht oder alle raren Ausbildungsplätze im Wunschberuf bereits vergeben sind, dann muss man flexibel sein und sich vielleicht über vergleichbare Berufsbilder informieren. Eventuell besteht die Möglichkeit unter Inkaufnahme eines längeren Arbeitsweges in größerer Entfernung vom Wohnort einen Ausbildungsplatz im favorisierten Beruf zu bekommen.  

In all diesen Fragen lohnt es sich sicher, Beratung bei der Bundesagentur für Arbeit oder bei den an vielen Schulen tätigen fantastischen Jobfüxen einzuholen, die ja eng mit den Betrieben vor Ort vernetzt sind und deshalb bei der Vermittlung helfen können.

Für jene, die es noch möchten und die notwendige Beweglichkeit mitbringen, sind die Chancen in diesem Jahr – das kann auch nach dem 1. September sein – eine Ausbildung zu beginnen sehr gut, wenn man die Zahlen von Ende Juni in Betracht zieht. Seitdem wurden natürlich viele Stellen besetzt, aber rein rechnerisch muss es nach wie vor mehr als ausreichend freie Plätze geben. Wie die Entwicklung im Juli genau verlaufen ist, wird die Bundesagentur für Arbeit schon morgen mitteilen können.

Im nächsten Jahr, das entsprechende Gesetz wurde Anfang des Monats vom Bundesrat gebilligt, wird es – gerade auch für jene, die sich aus unterschiedlichen Gründen schwertun eine Lehrstelle zu finden – eine Ausbildungsgarantie geben. Zurzeit haben nach Angaben der Bundesregierung 1,6 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unterschiedliche Maßnahmen, wie zusätzliche Beratung, weitere Unterstützung bei der Berufsorientierung durch zum Beispiel Praktika und auch ein Mobilitätszuschuss sollen dabei helfen, jungen Menschen den Übergang in die Ausbildung zu erleichtern. Das sind gute Nachrichten.