Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
Foto von Taryn Elliott
Ich, auch als auffallend adipöser Mensch, kann ihn einfach nicht leiden. Zu warm, keine Abkühlung in der Nacht, wenig Regen, ständig Sonnencreme, immer auf der Suche nach Schatten. Das ist für mich der Sommer. Versuchen Sie erst gar nicht, mich für diese Jahreszeit zu gewinnen: Ich bin Nichtschwimmer, halte folglich Freibäder für ganz und gar unnütz und mag tendenziell Eis nicht so sehr, lieber Schokolade. Und die wird auch viel zu schnell warm in den Monaten von Juni bis Ende August. Die meisten von Ihnen werden den Kopf schütteln. Ihr gutes Recht bleibt es, den Sommer zu mögen.
Wenn wir uns die letzten Wochen anschauen – und wir befinden uns noch in den Spätausläufern des Frühlings – dann fällt eines auf: Bis auf eine kurze Periode von wenigen Tagen, an denen es etwas kühler war, schaltet das Wetter in zunehmend längeren Strecken nun auf den beginnenden Sommer um. Und abgesehen von einem temporären Zustrom von Kaltluft mit ein paar Schauern und Gewittern zur Wochenmitte – Stichwort Schafskälte – sieht es so aus, als würde die Schönwetterlage länger vor Anker gehen.
Genau wissen kann man es nie und Vorhersagen über den Zeitraum von bis zu 10 Tagen sind als gewagt zu bezeichnen. Von einem Rekordsommer war schon im Mai die Rede. Der Deutsche Wetterdienst sieht einen zu warmen Sommer vor uns. Allergiker müssen mit einer deutlichen Zunahme von Gräserpollen in der Luft rechnen. Sinkende Pegel der Flüsse könnten wieder für Probleme bei der Schifffahrt sorgen.
Und dann ist da noch die Dürre. Das Problem: Kaum Niederschlag über längere Zeit und plötzlich Starkregen, der vom trockenen Boden nicht aufgenommen werden kann. Hinzu kommt die steigende Waldbrandgefahr. Seit 31. Mai brennt es auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterburg in Brandenburg. Gelöscht werden kann nur aus der Luft, da sich noch Munition dort befindet. Letzten Sonntag konnte man mithilfe von Drohnen weiterhin Glutnester identifizieren.
Schaut man sich aktuelle Warnkarten an, so ist die Waldbrandgefahr in Niedersachsen rund um Lüchow und den Landkreis Celle sowie in großen Teilen Ostdeutschlands mittlerweile sehr hoch. Andere Gebiete, für die eine bislang nur hohe Gefahr ausgewiesen wurde, könnten hinzukommen.
Es ergibt auf jeden Fall Sinn, an die wichtigsten Regeln zur Vermeidung eines Brandes zu erinnern: Nicht rauchen, kein offenes Feuer machen, keine Glasabfälle zurücklassen und das Auto auf keinen Fall über trockenem Untergrund abstellen. Das Einhalten dieses Brandschutzkodex ist alternativlos.
Und ja, ich bin und bleibe ein „Sommerbrummel“. Dennoch wünsche ich Ihnen eine schöne und entspannte Jahreszeit, in der Sie ganz viele wunderbare Momente draußen verbringen können: Schwimmen im See, Sonnen auf der Liege und täglich ein Besuch im nahegelegenen italienischen Eiskaffee. Hoffen wir alle nur, dass es nicht zu heiß wird und größere Katastrophen ausbleiben. Haben Sie also einen schönen Sommer 2023.