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Wo Meinungen aufeinander treffen

Wetterretrospektive

Photo by Johannes Plenio: https://www.pexels.com/photo/island-during-golden-hour-and-upcoming-storm-1118873/

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Johannes Plenio

Warum nicht über das Wetter reden? Eigentlich habe ich keinen Grund mich zu beschweren. Ich mag – und meine dies an anderer Stelle hier auch schon erwähnt zu haben – den Sommer nicht. Hohe Temperaturen am Tag, häufig kaum Abkühlung in der Nacht. Für jemanden wie mich, der ausgesprochen adipös ist und darüber hinaus eine Reihe weiterer gesundheitlicher Herausforderungen mit sich herumschleppt, ist in den Monaten Juni bis August – dem meteorologischen Sommer also – jedes Grad weniger ein Geschenk. Zumindest in den letzten beiden Wochen des Julis war das auch so. Angenehme, herbstliche Temperaturen am Tag, in der Nacht kühl.

Ich also bin im Sommerglück, viele andere allerdings nicht. Das verstehe ich gut, besonders wenn es um Kinder geht, die ja jetzt Ferien haben und zurzeit vermutlich vor ihrer Spielekon-sole hocken, anstatt das jahreszeitlich adäquate Freibad und den heimischen Baggersee täglich zu frequentieren. Die Not der Eltern, ihren Nachwuchs angemessen zu entertainen, diese wird erheblich sein, besonders wenn sie arbeiten müssen. Sollten die Großen Urlaub und damit Zeit für die Kleinen haben, dann ist doch irgendwann der Vorrat an und die Lust auf Museen sowie sonstige Indoor-Belustigungseinrichtungen erschöpft. Ich drücke die Daumen fürs Durchhalten und immer neue Ideen.

Zurück zum Wetter an sich: Mit dem Beginn eines neuen Monats erfreut uns der Deutsche Wetterdienst gerne mit einer ausführlichen Analyse des Geschehens im Vormonat. Da der August gestern begann, war es also genau dafür wieder Zeit.

In der Gesamtschau war der Juli zu nass und – darauf wäre ich besonders nach den letzten beiden Wochen nicht gekommen – tatsächlich auch zu warm. Bezogen auf die Referenzperiode von 1961 bis 1990 lag die Temperatur im vergangenen Monat 1,8 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. Zieht man die schon deutlich wärmere Periode von 1991 bis 2000 zum Vergleich heran, ergibt sich immerhin noch ein Plus von 0,4 Grad Celsius.

Und tatsächlich war es in den ersten beiden Dritteln des Julis auch sehr warm. Schauen Sie mal in unser Podcast-Archiv. In Today‘s Day vom 17.07. blickte ich auf das bislang heißeste Wochenende im Juli bei uns zurück, an dem Temperaturrekorde gebrochen wurden. Wie schnell man so etwas vergisst. Kühler wurde es dann erst im letzten Drittel des vergangenen Monats.

Kommen wir zum Regen. Von dem gibt es im Moment reichlich. Wenn wir wieder die Refererenzperiode von 1961 bis 1990 heranziehen, dann liegen wir im Bereich der Niederschläge bei knapp 30 % über dem langjährigen Mittel. Problematisch war und bleibt, dass das kühle Nass zunehmend in Unwettergeschehen eingebettet den Weg zum Boden findet. Gewitter und Starkregen machten und machen in so mancher Region den Menschen zu schaffen.

Und der August? Vorhersagen über mehrere Tage hinaus haben sich als meist unzutreffend erwiesen. Zunächst einmal, soviel kann man wohl sagen, wird es in den nächsten 10 Tagen noch regnerisch und recht kühl bleiben. Je nach Region im Land sind dann auch wieder, zumindest für einen Teil des kommenden Monats, ein paar wärmere Tage zu erwarten. Belassen wir es bei dieser vagen und groben Einschätzung, mehr Verlässlichkeit bietet hier dann doch der tägliche und damit aktuelle Wetterbericht.